Fischersiedlung Holm in Schleswig an der Schlei

Vor ein paar Tagen unternahmen mein Mann und ich einen Ausflug und besuchten unter anderem die historische Fischersiedlung Holm in Schleswig an der Schlei. Wie Ihr wisst, wohnen wir im hohen Norden, nämlich im schönen Schleswig-Holstein. Wir leben da, wo andere Urlaub machen. Unser Zuhause liegt quasi zwischen den beiden Meeren, genauer gesagt zwischen der Nord- und Ostsee. Daher führt uns auch immer mal wieder der eine oder andere Tagesausflug ans Meer. Aber Schleswig-Holstein hat noch viel mehr zu bieten. Es gibt hier etliche tolle Ausflugsziele.

Fischersiedlung Holm in Schleswig an der Schlei

An der Schlei liegen viele idyllische Orte, die zum Ausflug einladen. So berichtete ich vor rund 7 Jahren über Kappeln an der Schlei. Es gibt noch einen weiteren Blogpost über Kappeln und Arnis, die kleinste Stadt Deutschlands. Die Innenstadt von Schleswig besuchten wir ebenfalls vor vielen Jahren, aber die Fischersiedlung Holm in Schleswig kannten wir tatsächlich noch nicht. Wir hatten schon einiges darüber gehört und so beschlossen mein Mann und ich spontan, dorthin einen Ausflug zu unternehmen. Das tolle sommerliche Wetter lädt ja derzeit zu solchen Unternehmungen geradezu ein.

Geschichte der Fischersiedlung

Vielleicht findet Ihr die Geschichte der Fischersiedlung Holm genauso interessant wie ich. Den Informationstext von Wikipedia füge ich hier mal für Euch ein:

Die Siedlung entstand um das Jahr 1000 auf einer kleinen Insel vor Schleswig, die (bis 1933) nur durch eine Brücke mit der Stadt verbunden war und mit Fischerei, Handwerk und Handel ein Eigenleben führte. Schon ältestes Schleswiger Stadtrecht (12. Jh.) bestätigt Privilegien und Sonderrechte der Holmer Fischer, die 1480 mit dem Schlei-Privileg/dem „Schleibrief“ von König Christian I. von Dänemark bekräftigt wurden: „Die Fischer haben das Recht, frei zu fischen auf der ganzen Schlei und können ihre Netze zum Trocknen auf dem Lande ausspannen, soweit sie mit der Ruderpinne vom Schiffe aus werfen können.“ Dieses Recht gilt mit einer kleinen Einschränkung bis heute (lt.Gerichtsurteil von 1924 dürfen die Holmer Fischer von Schleswig bis Sieseby und die Arnisser und Kappelner Fischer von Sieseby bis Schleimünde fischen). Um 1900 lebten auf dem Holm um die 100 Fischerfamilien vom Fischfang. 1933 wurde ein Seitenarm der Schlei, der die ehemalige Fischerinsel Holm vom städtischen Festland trennte, trockengelegt. In den 1950er Jahren waren noch um die 60 Fischer tätig. Neben Klein-/Stellnetzfischrei betrieben sie bis 1968 gemeinsam althergebrachte „Wadenfischerei“. Heute lebt noch eine Handvoll Fischer auf dem Holm, die einzeln ihr Handwerk ausüben.

Die Holmer Beliebung

Mitten in der Fischersiedlung befindet sich ein kleiner privater Friedhof mit eigener Kapelle. Laut Wikipedia wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg 1650 von den Holmer Fischern die Holmer Beliebung gegründet, eine sogenannte „Totengilde“, um sich in Zeiten von Krieg und Pest untereinander helfen zu können. Die Holmer Beliebung existiert noch heute und wird seit 1669 durchgängig von einem Ersten Amtmann geleitet. Betreten und Nutzung ist nur für Mitglieder der Holmer Beliebung vorgesehen.

Nachdem wir das Fischerviertel ausgiebig erkundeten, gingen wir noch zum Hafen, der ebenfalls wunderschön ist. Unser Ausflug fühlte sich mal wieder wie eine kleine Auszeit an. Ihr Lieben, ich wünsche Euch einen schönen Sonntag. Wir fahren gleich an die Nordsee und werden heute Nachmittag noch eine Freundin besuchen, die dort in der Nähe wohnt. Ich freue mich schon sehr darauf.